4. Herren unterliegt im Derby

23. August 2018

2 verschossene Elfer: Umkämpftes Friedrichshain-Derby bei Berolina-Stralau

Am Dienstagabend verlor die 4. Herrenmannschaft der Berolina knapp mit 0:1 auf heimischem Rasen gegen den Auftstiegsaspiranten SFC Friedrichshain III. Nach dem gelungenen Saisonstart gegen Eintracht Südring wollte man an die gute Leistung anknüpfen und sich im oberen Tabellendrittel etablieren. Doch während die Berolina gerade im ersten Durchgang einen engagierten Auftritt darbot, ließ sie vor allem nach dem Pausentee die Durchschlagskraft vermissen.

Trainer Nico und Mo konnten im Gegensatz zum 3:5 bei Eintracht Südring nur Spieler der Vierten aufstellen und mussten nicht auf die Verstärkung aus der 3.Mannschaft zurückgreifen (an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön im Namen der Mannschaft für letztes Wochenende). Taktiker und Gehirn des Trainerstabs Moritz ließ im bewährten 4-2-3-1, beziehungsweise defensiv im kompakten 4-4-2 spielen, während Herz, Seele, linkes Bein und Vokuhila-Frisur der Mannschaft Nico die Truppe auf das Spiel einschwor.

Bei sommerlichen 25 Grad marschierten die Spieler, aufgepeitscht durch die Klänge von Gigi D´agostinos´sanftem Technogedudel im Gefolge der Schiedsrichterin Felizitas Schlechta (die übrigens einen Superjob gemacht hat) auf den Platz. Nachdem unser gewiefter Kapitano Lukas die Seitenwahl gewonnen hatte und den SFC im ersten Durchgang gegen die Sonne spielen ließ, ertönte pünktlich um 18:30 der Pfiff und die Spieler setzten sich allmählich in Bewegung. Nach einer kurzen Abtastphase kamen beide Teams zu ersten Abschlüssen, die aber allesamt eher ungefährlich blieben. Stralau war zunächst bemüht hinten gut zu stehen und zwang den SFC zu eher uninspirierten langen Bällen ins Sturmzentrum, die aber unser eineiiges Innenverteidiger-Zwillingsduo vor keine nennenswerten Probleme stellte. Die Hoffnungen des SFC auf einen lauen Sommerkick würden jäh zerschmettert, als Alex „Der Forstarbeiter“ den SFC-Stürmer mit der Nummer 11 nach einer scharfen Hereingabe fällte wie einen Weihnachtsbaum und schon nach einer Viertelstunde einen Elfmeter verursachte. Der nachfolgende Strafstoß ist ein Strahl ins linke untere Eck, aber Alex, ausgestattet mit den Reflexen eines Berliner Grundschullehrers, kann krakengleich parieren und bewirbt sich damit frühzeitig um die Auszeichnung des „Man of the match“. Im direkten Gegenangriff tankt sich Tankstellenbetreiber Georg auf der linken Seite bis in den gegnerischen Strafraum durch und wird hier abgeräumt: Elfmeter. Was eine Dramatik. Stralau versteht sich als unkonventionelles Hippiekollektiv, bei dem auch mal mit veralteten Traditionen gebrochen wird. In diesem Sinne schnappt sich der gefoulte Sechser das Leder und semmelte sie an den Innenpfosten. Tja manchmal bestätigen Ausnahmen doch nicht die Regel. Das Spiel nimmt in der Folge an Intensität zu, diese findet ihren vorläufigen Höhepunkt in den frühzeitigen Auswechslungen der beiden 11er der Teams. Beim SFC kommt Lorenz für den Elfmeterrausholer Coccejus (21. Min), bei Stralau muss Zosel für Geburtstagskind Niklas Ley das Feld räumen (25. Min). Den Rest der zweiten Hälte verbringen die beiden Teams in stiller Trauer um die Verluste der beiden Offensivmonster. Trotzdem kommt irgendwann Rechtsverteidiger Tim P. noch zum Abschluss. Nach einem Gewühl vor dem SFC-Strafraum springt der Ball eher zufällig vor die Füße des professionellen Beach Boys, der seinem linken aber nicht genug traut und so versucht mit dem rechten Außenrist die Pille rein zu drehen. Leider neben das Tor. Kurz nach viertel 8 pfeift unsere neue Freundin Felizitas die erste Halbzeit ab. In der Stralauer Kabine gibt es beherzte Worte von Motivationscoach Nico und kühl-prägnante Taktiktipps, die Einwurfstrategie betreffend, von Moritz, während unsere 11 Freunde ihre Astralkörper mit Eiswasser aus dem Wasserhahn benetzen.

Mit den Worten: „Diesmal kommen wir richtig geil aus der Kabine“, betritt David das Feld und es kommt wie es kommen muss: Nur 3 Minuten nach Anpfiff nutzt Alexander Seilert vom SCF die Verwirrung auf der linken Seite und die 24 Bier die Tristan und David am Vorabend zusammen getrunken haben, wurschtelt sich da irgendwie durch und ballert das Runde unwiederstehlich ins Eckige. Keine Chance für Krakenhybrid Alex. Im Anschluss holt sich Tankwart Georg noch die gelbe Karte ab, nachdem er im Stile vom allseits beliebten Tim Wiese 3 bis 8 Spieler des SFC im Mittelfeld niederringt und dabei wie irre vor sich hin lacht. Wer nah bei ihm stand konnte ihn noch ein leises „endlich Trainingsgruppe 2 mit Derdiyok und Tobias Weis“ murmeln hören… Wir überspringen die nächste halbe Stunde, weil da wahrscheinlich wenig bis garnichts passiert ist, kollektiver Gedächtnisverlust schätze ich und kommen direkt zur Schlussphase. Trainerfuchs Nico bringt noch einmal Offensivqualität in Form von Timmothy „Chandler“ Josten auf den Platz, auch der SFC wechselt noch 3 mal. Die letzten Minuten zeichnen sich vor allem durch eine generelle Hektik im Spiel aus, Stralau versucht sich an der Königsdisziplin vorne eins zu machen und gleichzeitig hinten keins mehr zu kriegen. Leider werden die Bemühungen nicht belohnt, obwohl Moritz nach einem Zufallsball „Stralauer Art“ noch einmal das 1:1 auf dem Fuß hat. Aber was nicht sein soll, soll an diesem Tage wohl einfach nicht sein. Pünktlich pfeift Schiri Felizitas das Spiel ab und unsere Freunde rund um Tim, Karl, Klößchen und Gabi begeben sich erhobenen Hauptes zurück in die wohlige Schwüle ihrer Kabine um sich dort mit einem lauwarmen Kindl zu erfrischen. Der Abend geht langsam zu ende und obwohl Tim eigentlich noch eine Partie „Siedler von Catan“ mit Erweiterung spielen wollte, verlassen unsere Freunde das Gelände durch die Hintertür in Richtung der Klause um sich von König Lothar ein Gerstensäftle servieren zu lassen.